
MILCH – was man darüber wissen muss
Highlights:
-Kuhmilch hat die wirksamste Kombination: Molkeeiweiß und Casein
-die meisten Menschen leiden unter einer Laktoseintoleranz
-Kuhmilch ist das am weitesten verbreitete Lebensmittelallergen
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Warum reden wir überhaupt über Milch? Ein Grund dafür ist, dass Milch (und wir meinen hier die Kuhmilch, nicht die Milch von anderen Tieren und andere zahlreiche Milchprodukte) ein sehr weit verbreiteter Bestandteil unserer Ernährung ist. Der zweite Grund ist, dass Milch zwei extrem starke Eiweißtypen enthält: Casein und Molkeeiweiß.
Da die zwei Eiweißtypen wesentliche Vorteile für das Muskelwachstum haben und besonders seitdem bekannt ist, dass sie zusammen besonders stark wirken (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16937979), ist Milch eine Überlegung wert.
Nun, zumindest scheint es so.
Die Schattenseite der Milch
Ungefähr 75 % aller Menschen leiden an Laktoseintoleranz und diese Zahl ist in manchen Gruppen noch höher (80 % bei den Asiaten, 90 % bei den Afro-Amerikanern). Was bedeutet das? Diesen Menschen fehlt das Enzym Laktase, dass für die Spaltung des Hauptkohlenhydrates Laktose notwendig ist.
Das ist nicht so ungewöhnlich. Warum sollten wir in der Lage sein, vorwiegend die Milch einer anderen Spezies zu trinken und zu verdauen? Kein anderes Tier auf der Welt tut das.
Wie kommt es dann, dass einige Menschen Laktose vertragen? Dies sind meist Menschen mit nordeuropäischer Herkunft, die offenbar aus der Not heraus die Fähigkeit erworben haben, Kuhmilch zu vertragen. Oder eher, konnten diejenigen, die diese bestimmte Fähigkeit haben, das raue nordeuropäische Klima mit wenig anderen Lebensmittelressourcen überleben.
Trotzdem können selbst bei Menschen, deren Körper das Enzym Laktase produziert, im Erwachsenenalter Probleme bei der Milchverdauung auftauchen. Die Verfügbarkeit der Laktase sinkt mit dem Alter. Außerdem können die langen Caseineiweißketten nur schwer aufgespalten werden und verbrauchen allein für den Verdauungsprozess viel Energie.
Laktoseintoleranz kann Verdauungserkrankungen wie Diarrhö, Verstopfung, Übelkeit und Völlegefühl u. v. m. verursachen.
Was noch schlimmer ist, Laktose wird auch mit Autoimmunerkrankungen und Diabetes mellitus in Verbindung gebracht.
Leider ist Milch auch keine gute Kalziumquelle, obwohl sie so viel davon enthält. Das Kalzium aus der Milch kann im menschlichen Körper nicht gut absorbiert werden und andere Kalziumquellen (meist Pflanzen) sind besonders bezüglich dieser Thematik deutlich überlegen.
Wie man das große Potential der Milch erschließen kann
Die logische Antwort auf all die oben genannten Nebenwirkungen ist das Entfernen der Laktose und die Abspaltung (Hydrolyse) der langen Proteinketten.
Während die Hydrolyse des Caseins die allergischen Reaktionen auf dieses Eiweiß nicht vollständig verhindern kann (es wird vermutet, dass ungefähr 3 % der Bevölkerung an einer Caseinallergie leiden), wird es viel Energie sparen, die in die Aufspaltung des Eiweißes investiert werden müsste (einige Eiweiße können überhaupt nicht verdaut werden).
Die Kombination von hydrolysiertem Molkeeiweiß und hydrolysiertem Casein ist (zusammen mit Kreatin) die stärkste Mischung für das Muskelwachstum, die die Wirkung der beiden Eiweiße, wenn jedes für sich eingenommen wird, bei weitem übersteigt.